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(Stand: 30.10.2024, 11:30 Uhr,
 S-Mitte, Amt für Umweltschutz)
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2. Klima und Luft als Planungsfaktoren
Lufttemperatur


Das Klimaelement Lufttemperatur bezieht sich auf eine Messhöhe von in der Regel 2 m über Grund, wobei Strahlungseinflüsse durch die Verwendung einer meist Messhütte ausgeschlossen werden.

Neben der Mitteltemperatur für einen Ort wird auch die mittlere jährliche Anzahl von Tagen angegeben, an denen bestimmte Schwellenwerte über- oder unterschritten sind.

Eistage (Tagesmaximum < 0,0 °C )
Frosttage (Tagesminimum < 0,0 °C )
Sommertage (Tagesmaximum > 25,0 °C )
Heiße Tage (Tagesmaximum > 30,0 °C )

Eine auf das Heizen bezogene Größe ist der Heiztag (Tagesmitteltemperatur < 15,0 °C) und daraus abgeleitet die Gradtagzahl (Gt) als Maß für den Heizwärmebedarf in einer Heizperiode (DIN 4701, VDI 2067).

Gt = Z (ti - tz )

Z = Anzahl der Heiztage im Bezugszeitraum

ti = 20 °C (Raumtemperatur)

tz = Temperaturmittelwert aus den Tagesmittelwerten der Lufttemperatur aller Heiztage des Bezugszeitraumes

Durch die Kenntnis der Gradtagzahl eines Gebietes ist über die Berechnung des Heizwärmebedarfs bestehender oder geplanter Baugebiete bei bekannter oder angenommener Heizstruktur auch die Berechnung der durch die Gebäudeheizungen hervorgerufenen Schadstoffemissionen möglich.

Typisch für Städte ist der Wärmeinseleffekt (VDI KOMMISSION, 1988), d.h. die gegenüber der Umgebung höhere Temperatur. Dieser Effekt ist schon seit langem bekannt und stellt eine Er-scheinung dar, die nicht nur auf Großstädte beschränkt ist. Die größten Unterschiede gegenüber dem Umland ergeben sich jeweils bei den Minimumtemperaturen in der Nacht. Sie können für Millionenstädte bis zu 12 Grad ausmachen.

Dieser Wärmeinseleffekt ist im Sommer besonders in der Nacht infolge der erhöhten Wärmebelastung für den Menschen negativ zu beurteilen. Im Winter hingegen kommt es durch diesen Effekt zu einer Einsparung von Heizenergie und somit einer Verminderung der Emissionen. Das verstärkte Auftreten von abgehobenen Inversionen infolge des Wärmeinseleffektes im Stadtgebiet hat den Vorteil, dass der Raum zur Durchmischung der Luft vergrößert wird. Andererseits werden durch die Anhebung der Inversionsuntergrenze höher liegende Abgasfahnen mit in die Durchmischung einbezogen, was sich nachteilig auf die Luftqualität auswirkt.


 
 

© Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abt. Stadtklimatologie