Für die Bewertung der Modellergebnisse ist der Bezug zwischen den Luftschadstoffbelastungen und den Empfängern bzw. Betroffenen herzustellen. Hierfür wird auf einige Komponenten der im Projekt MOBILIST (www.mobilist.de) entwickelten ökologische Ausbreitungs- und Wirkungsanalyse zurückgegriffen (BMBF-LEITPROJEKT MOBILIST 2003, MÜLLER 2003). Über die Aufstellung von Umweltqualitätsziele und –standards, die auf eine umweltverträgliche Verkehrsgestaltung ausgerichtet sind, sollen die Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt bewertbar gemacht werden. Damit sind dann die Voraussetzungen für die Ergreifung geeigneter Massnahmen vorhanden.
Im vorliegenden Modul wird für die Bewertung eine Flächenbilanz auf der Basis von Grenzwertüberschreitungen erstellt. Hierfür wird ein im Projekt MOBILIST eingesetztes Regelsystem aus Grenz-, Ziel- und Vorsorgewerten (Tabelle 2) mit den errechneten Immissionswerten in Beziehung gesetzt. Das Regelsystem baut auf den im Rahmen der Projekte WUMS (ENGLMANN 2000) und MOBILIST entwickelten Leitbildern, Umweltqualitätszielen (UQZ) und -standards (UQS) auf.
Die Differenzierung in die drei Stufen Grenzwerte, Vorsorgewerte, Zielwerte beinhaltet eine Priorisierung der Ziele auf Basis unterschiedlich strenger Grenzwerte. Die Grenzwerte selbst basieren auf relativ niedrigen aber rechtlich verpflichtenden Grenzwerten. Die Vorsorge- und Zielwerte stellen strengere und für die Zukunft anzustrebende Werte dar. Die Zielwerte sind für die Erreichung einer umweltgerechten Entwicklung von besonderer Bedeutung. Das System der Flächenbilanzierung auf Basis der Grenzwerte wird in Abbildung 11 nochmals grafisch dargestellt.