Energie- und Emissionsprognose
Energieverbrauchstrend
 |  |
 |
 |  Trend-Szenario zum Endenergieverbrauch Stuttgart
 |
Das Trend-Szenario beruht auf Annahmen, die die heute bereits erkennbaren Trends zur Energieeinsparung über den Betrachtungszeitraum fortschreiben. Dabei wird aus heutiger Sicht von einer sehr moderaten Energiepreisentwicklung (+ 3% p.a. nominal) über den Betrachtungszeitraum der nächsten 10 bis 15 Jahre ausgegangen. Zukünftig eventuell denkbare Verordnungen mit drastisch verschärften Anforderungen an die Wirkungsgrade von Heizungsanlagen oder an den Wärmeschutz, erhebliche Substitutionseffekte durch den überproportionalen Ausbau der Gas-, Fernwärme- und Stromversorgung im Wärmemarkt sowie erhebliche Preissprünge im Energiepreisgefüge (z.B. durch eine erneute Ölkrise oder deutliche Beträge aus einer CO2- oder Energiesteuer) sind hier nicht berücksichtigt.
Der Heizenergieverbrauch wird durch die altersbedingte Erneuerung von Heizungsanlagen und der im Rahmen ohnehin erforderlicher Sanierungsmaßnahmen am Gebäudebestand durchgeführten Wärmedämmungsarbeiten kontinuierlich abnehmen. Die zu erwartenden Neubautätigkeiten im Wohnungs- und Gewerbebereich werden allerdings diese Einsparungen wieder kompensieren.
Als positives Ergebnis ist hier festzuhalten, daß das Maximum des Heizenergieverbrauchs offensichtlich überschritten ist.
Unter den für das Trend-Szenario angesetzten Rahmenbedingungen (Stagnation der Fahrleistungen ab 1995 für das gesamte Straßennetz mit Ausnahme der Autobahnen und Rückgang des spezifischen Energieverbrauchs der Kfz-Flotte) wurde für den Zeithorizont 2005 bezogen auf 1990, eine Abnahme der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs um 10,8% ermittelt; bis 2010 reduziert sich demnach die Emission sogar um 13,7%. Damit erfolgt bereits ohne spezifische emissionsmindernde Maßnahmen und Handlungsstrategien eine deutliche Entwicklung in Richtung einer weitgehenden Emissionsminderung. Ursache hierfür ist eine kontinuierliche Umwandlung der Fahrzeugflotte hin zu verbrauchs- und damit auch emissionsärmeren Fahrzeugen.
Dagegen zeigen die Entwicklungen zum Energiebedarf in Stuttgart, daß bezogen auf den gesamten Energiemarkt den zu erwartenden Einsparungen im Heizenergieverbrauch und im Verkehr eine Steigerung bei dem Energieeinsatz für Prozeß- und Kraft-/Lichtzwecke gegenübersteht.
Für die Zukunft wird damit gerechnet, daß der Stromverbrauch der Haushalte - trotz der zunehmenden Ausstattung mit sparsamen Elektrogeräten - weiter steigen wird, allerdings nur noch mit einer Zuwachsrate von durchschnittlich 0,4% p.a. Auch beim Energieeinsatz für Prozeßwärme und Kraft/Licht in der Industrie wird von einer konjunkturell bedingten Erhöhung ausgegangen.
CO2-Emissionstrend
 |  |
 |
 |  Trend-Szenario zu den Emissionen aus dem Endenergieverbrauch Stuttgart
 |
Das bedeutet, daß für die nächsten 10 - 15 Jahre die zu erwartenden CO2-Emissionen, bezogen auf den gesamten Energiemarkt in Stuttgart, kaum sinken werden (10% bis 2005 gegenüber 1990, 11% bis 2010 gegenüber 1990), wenn nicht entscheidende Maßnahmen sowohl im Bereich der Raumwärme und im Verkehr als auch im Bereich Kraft-/ Licht, Industrie und Gewerbe vorgenommen werden.
Durch die absehbare Verbesserungen bei der Verbrennungstechnik, die sukzessive Erneuerung der Anlagen und eine weitere Reduzierung des Schwefelgehaltes im Heizöl können bei den klassischen Schadstoffen (NOx, CO, OGD und SO2) weiter deutliche Emissionsreduktionen erreicht werden.
Bezüglich einer möglichst weitgehenden CO2-Emissionsverminderung bei einem überproportionalen Beitrag des Sektors Haushalte und Kleinverbraucher wird unter diesen Voraussetzungen eine Zielerfüllung allerdings nicht erreicht werden können.
|
|
 |
|
© Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abt. Stadtklimatologie |