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3. Strahlung


Abb. 3-1: Summen der mittleren jährlichen Globalstrahlung (kWh/m²) in Stuttgart
Die Sonnenstrahlung stellt unter stadtklimatischen Gesichtspunkten einen bedeutsamen Klimaparameter dar. Dies gilt insbesondere in orographisch stark gegliederten Städten wie Stuttgart. Hier können die Strahlungsverhältnisse im Stadtgebiet auf relativ kurzen Entfernungen große Unterschiede aufweisen, wobei insbesondere die Hangneigung und -orientierung eine wesentliche Rolle spielen. 

Abbildung 3-1 zeigt die mittleren Jahreswerte der Globalstrahlung in Stuttgart, die Abbildung 3-2 die kleinräumige Situation im Bereich des Plangebietes. Die Berechnungen basieren auf den monatlichen Meßwerten der Globalstrahlung in Stuttgart. Berücksichtigt wurden auf der Basis des digitalen Höhenmodells des Landesvermessungsamtes die Orientierung, Neigung und Verschattung des Geländes (GORETZKY, 1995). Es können zusätzlich monatliche Auswertungen sowohl für die Globalstrahlung als auch für die direkte Sonnenstrahlung und die Himmelsstrahlung zur Verfügung gestellt werden.


Abb. 3-2: Summen der mittleren jährlichen Globalstrahlung (kWh/m²) im Bereich des Plangebietes
In den Abbildungen treten die strahlungsbegünstigten vor allem nach Süden gerichteten Hanglagen hervor, die in Stuttgart den Anbau von Wein ermöglichen, der auf besonders sonnige, warme und möglichst frostfreie Mikroklimalagen angewiesen ist. Die lokalen Strahlungsverhältnisse haben jedoch auch Bedeutung im Zusammenhang mit einer energiegerechten Bauleitplanung (BAUMÜLLER et al., 1993). Vor dem Hintergrund des globalen Treibhauseffektes und der Notwendigkeit, die CO2-Emissionen deutlich zu senken, ist die Nutzung regenerativer Energiequellen sehr wichtig. Dabei geht es insbesondere um die passive Sonnenenergienutzung, wobei die Sonnenwärme zur Unterstützung der Gebäudeheizung und der Warmwasserbereitung mit dem Ziel verwendet wird, einen möglichst großen Teil des Wärmebedarfs zu decken. Die Abbildung 3-1 verdeutlicht die großen lokalen Unterschiede im Solarstrahlungsangebot, das je nach Lage des (Bau)gebietes in Stuttgart bis zu ca. 60 % differieren kann. Unabhängig von der topographischen Situation kann der solare Strahlungsgewinn durch die Gebäudeorientierung und Fensteranordnung sowie die Vermeidung gebäudebedingter Verschattung noch optimiert werden. Dieser Gesichtspunkt gilt auch für Bebauung im ebenen Gelände. In der Vergangenheit sind die Strahlungsaspekte in der Planung zum Teil zu wenig beachtet worden. Sie sollten in Zukunft bei allen Planungen ein wichtiger Gesichtspunkt sein.


 
 

© Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abt. Stadtklimatologie